Der Subaru Outback mit Boxermotor biegt auf die Zielgerade. Alltags-Test mit Video-Review!
Ein automobiler Pionier macht sich bereit für den Übertritt in eine neue Phase. Wohl im Sommer 2026 startet der elektrische Subaru e-Outback, der auf dem in den USA präsentierten Trailseeker basieren wird, dann läuft das aktuelle Modell mit Boxermotor aus. Spätestens dann, denn die Produktion in Japan wurde bereits eingestellt. Importeur und Händler haben jedoch noch einige Fahrzeuge bestellt, die aktuell auf dem Seeweg nach Europa sind.
Plötzlich fehlt etwas
Im Jahr 1996 begann mit dem damaligen Subaru Legacy Outback die Geschichte des Kombi-Flaggschiffs mit erhöhter Bodenfreiheit. Die Japaner begründeten damit nebenbei das Segment der großen Steilheck-Modelle mit erhöhter Bodenfreiheit. Volvo (XC70 / V70 Cross Country), Audi (A6 Allroad), Mercedes-Benz (E-Klasse All Terrain) und VW (Passat Alltrack) folgten im Laufe der Zeit. 2019 feierte die sechste Outback-Generation ihren Marktstart, lange nach dem Aus des Legacy in Europa (und mittlerweile auch in den USA).
Das Modelljahr 2025 ist die finale Ausbaustufe der Modellreihe, die mit einem 169 PS starken Vierzylinder-Boxermotor und permanentem Allradantrieb vorfährt. In der finalen Runde müssen Kunden kleine, aber für manche Interessenten wichtige, Abstriche machen. Aufgrund fehlender Teile eines Zulieferers gibt es in der höchsten Ausstattungslinie Platinum kein werksseitig installiertes Navigationssystem mehr. Kurioserweise ist der Routenführer in den Niveaus Active und Exclusive Cross noch enthalten. Da die meisten Outback aber als Platinum verkauft werden, dürfte es es sich dabei noch um Bestände aus der Zeit vor dem Entfall handeln. In den meisten Fällen dürfte jedoch die Navi-App eines Smartphones zum Einatz kommen. Apple CarPlay und Android Auto fahren in allen Outback mit, eine Kabelverbindung zum Telefon ist dafür nicht nötig. Auch das Harman/Kardon-Soundsystem ist im Outback Platinum auf der letzten Runde nicht mehr Teil der Serienausstattung.
Der Outback im Video
Ansonsten bleibt sich der 4,87 Meter lange Japaner treu. Fahrer und Passagiere freuen sich über viel Platz und bequeme Sitzgelegenheiten, auch nach langen Strecken steigt man entspannt aus. Das Gepäck fährt im 561 Liter großen Kofferraum mit. Nach dem Umklappen der Rücksitzlehne entsteht eine 2,04 Meter lange, aber leicht ansteigende, Ladefläche. Eine Netztrennwand gibt es leider nicht. Nicht nur bei raumhoher Beladung ist also ein Trenngitter aus dem Zubehör empfehlenswert.
Als einziger aktueller Subaru fährt der Outback ohne Elektrifizierung vor. Während Impreza, Crosstrek und Forester einen hybridisierten Boxer-Antrieb mit 136 PS nutzen, schöpft der Vierzylinder im großen Kombi aus 2,5 Litern Hubraum. Der Sauger benötigt, bauartbedingt, höhere Drehzahlen. Das maximale Drehmoment von 252 Newtonmetern ist bei 3.800 U/min erreicht. Teil des Antriebskonzepts ist eine stufenlose Automatik, bei Subaru „Lineartronic“ genannt. Der früher bei entsprechenden Getrieben oft kritisierte Gummiband-Effekt tritt nicht auf. Es bleibt aber bei der stark ansteigenden und dann konstant hohen Drehzahl bei vollem Leistungsabruf. Damit wirkt der Outback auf eiligen Etappen oft weniger längsdynamisch, als er eigentlich ist. 10,2 Sekunden für die Beschleunigung von null auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h locken aber keine Sportwagenfreunde an.
Kenner wissen: So richtig wohl fühlt man sich im Outback bei entspannter Fahrweise über Landstraßen oder im Bereich der Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn. Die Lineartronic schickt den Benziner in niedrige Drehzahlregionen, in denen er meist nicht zu hören ist. Die Boxer-Bauweise verhindert zudem Vibrationen aus dem Motorraum. Dazu passt das schluckfreudige Fahrwerk. Auch Querfugen oder harte Kanten im Asphalt werden von ihm gut verdaut und kommen, wenn überhaupt, nur in Watte gepackt bei den Insassen an. Dazu dürfte auch das Räderformat beitragen. Subaru verzichtet auf das Wettrüsten in Sachen Felgendurchmesser, alle Outback rollen auf 18-Zöllern mit üppigem Reifenquerschnitt.
Das automobile Spa-Erlebnis wird durch arg laute Warntöne gestört. Zur Einhaltung der aktuellen Zulassungsvorschriften meldet sich der Outback beim Überschreiten des Tempolimits nach Vorgabe der Verkehrszeichenerkennung und bei einer von einer Kamera entdeckten (und dabei oft phantasierten) Ablenkung des Fahrers mit Lauten Klingelgeräuschen.
Ein großvolumiger Sauger im Mittelklasse-Kombi ist freilich kein Angebot für Menschen, die jeden Tag einen neuen Effizienz-Rekord aufstellen wollen. Als hemmungsloser Trinker wird der Subaru Outback aber oft zu Unrecht abgestempelt. Der WLTP-Normwert von 8,6 l/100 km ist nicht niedrig, aber ehrlich. Wer sich auf das Auto einlässt und auf Reisen in sich (und eben auch im Outback) ruhen kann, der kommt auch mit etwas weniger Sprit aus. Im Testalltag tankten wir 8,5 Liter je 100 Kilometer nach und erreichten damit den Wert aus einem früheren Outback-Langzeittest .
Ausstattung und Preise
Nach den letzten Preisrunden startet der Einstieg in die Outback-Baureihe mit der Ausstattungslinie Trend bei 46.690 Euro. Die Ausstattung ist schon hier recht komplett, bis hin zur Sitzheizung auch im Fond, der Zweizonen-Klimaautomatik, adaptiven LED-Scheinwerfern und elektrisch verstellbaren Vordersitzen 2.000 Euro mehr kostet der Outback Active – ein hoher Mehrpreis, da hier lediglich eine elektrische Heckklappe und das Navigationssystem mit dabei sind.
Der hier gezeigte Subaru Outback Platinum kostet 51.790 Euro, inklusive Nappaleder-Bezügen und einer Memory-Funktion für den Fahrersitz, Glasschiebedach, einer Frontkamera (wichtig, da Sensoren an der Front fehlen) und einer praktischen Dachreling-Funktion: Die Querträger sind hier bereits integriert und müssten nicht extra gekauft werden, man kann nach ein paar Schrauben-Schlüsselumdrehungen Dachboxc und Co. direkt montieren.
Die Neuwagengarantie läuft über einen Zeitraum von fünf Jahren ab Erstzulassung bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern. Mit einem Anschluss-Vertrag kann sie auf acht Jahre bis 200.000 Kilometer verlängert werden.
Fazit
Der Subaru Outback ist, auch auf seiner letzten Runde, eine Empfehlung für Autofahrer, die gerne entspannt und komfortabel unterwegs sind. Der pemernante Allradantrieb sorgt stets für optimale Traktion, das X-Mode-Fahrprogramm und 21,3 Zentimeter Bodenfreiheit für ein Vorankommen auch im leichten Gelände. Ein Spar-Weltmeister ist der Boxermotor nicht, bei den Warntönen der Fahrassistenz hätten die Japaner zudem gerne etwas diskreter vorgehen können.
Die Preise des Subaru Outback sind mittlerweile recht selbstbewusst. Trotzdem bleibt der große Japaner ein gutes Angebot. Wer (nocj?) nicht elektrisch unterwegs sein will und das neue Auto lange halten wird, der dürfte mit dem Outback einen treuen Begleiter finden. Eine lange Garantie gibt es obendrein.
Technische Daten
Subaru Outback 2.5i Platinum
- Antriebsart
- Benziner
- Antrieb
- permanenter Allradantrieb
- Abgasnorm
- Euro 6e
- Hubraum
- 2.498 ccm
- Anzahl und Bauform Zylinder
- Vierzylinder-Boxermotor
- Maximale Leistung kW / PS
- 124 kW / 169 PS bei 5.000 - 5.800 U/min
- Max. Drehmoment
- 252 Nm bei 3.800 U/min
- Getriebe
- Stufenlose Automatik
- Tankinhalt
- 63 Liter
- Beschleunigung 0-100 km/h
- 10,2 Sekunden
- Höchstgeschwindigkeit
- 193 km/h
- Norm-Verbrauch auf 100km
- 8,6 Liter
- Verbrauch real auf 100km
- 8,5 Liter
- Kofferraumvolumen
- 561 - 1.750 Liter
- Reifenmarke und –format des Testwagens
- Continental WinterContact TS870 P 225/60 R18
- Leergewicht
- 1.676 Liter
- Anhängelast (gebremst)
- 2.000 kg (bis 12% Steigung)
- Stützlast
- 90 kg
- Länge / Breite / Höhe
- 4.870 / 1.875 / 1.670 mm
- Basispreis Baureihe
- 46.690 Euro
- Basispreis Modellvariante
- 51.790 Euro
- Testwagenpreis
- 52.640 Euro