Skoda Fabia 130 (2026) Fährt schnell und stellt eine Frage

Der neue Skoda Fabia 130 mit 177 PS im ersten Fahrbericht mit Video-Review!

Die Marke Skoda, seit den 1990er-Jahren eine Volkswagen-Tochter, feiert aktuell ihren 130. Geburtstag. Dafür reicht ein sprödes Sondermodell nicht aus, denkst du? Das sieht Skoda wohl auch so. Also haben sie den Fabia 130 kreiert. Dessen Name ist Programm: Der fünftürige Kleinwagen bekommt eine Leistungsspritze für den 1.5 TSI – Vierzylinder. Mit jetzt 130 kW / 177 PS und Feinarbeit am serienmäßigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe wird der Skoda Fabia zum sportlichen Topmodell der Baureihe. Wir konnten den Fabia 130 bereits zur Probe fahren!

Was wurde geändert?

Der Skoda Fabia 130 ist mehr als nur ein leicht adaptiertes Sondermodell auf Basis des regulären Fabia Monte Carlo 1.5 TSI mit 150 PS. Das wird im Gespräch mit den Entwicklern aus Mlada Boleslav, dem Hauptsitz der tschechischen Marke, deutlich. Mittels neuer Software-Zeilen steigt die Leistung des Vierzylinder-Turbos um 20 auf 130 kW bzw. 177 PS. Um dabei die Standfestigkeit des Triebwerks zu garantieren, wurden jedoch für eine Vielzahl von Bauteilen im Motorraum geändert, neue Materialien und stabilere Ausführungen verwendet. Dazu kommen sichtbare Endrohre für die Abgasanlage, die unter dem hinteren Stoßfänger herausragen.

Der Skoda Fabia 130 im Video

Um auch bei höheren Geschwindigkeiten eine optimale Aerodynamik zu bieten, trägt der Skoda Fabia 130 größere Spoiler an der Front und hinten am Dach. Mit 228 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der 130 immerhin der schnellste Fabia aller Zeiten. In 7,4 Sekunden (und damit 0,6 Sekunden schneller als die 150-PS-Basis) beschleunigt er aus dem Stand auf 100 km/h. Den Durchzug von 80 auf 120 km/h erledigt er in 4,8 statt 5,3 Sekunden. Die gesteigerte Längsdynamik geht auch auf das Konto einer neuen Abstimmung des serienmäßigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes (DSG).

Am um 15 Millimeter tiefergelegten Sportfahrwerk werden schwarze 18-Zoll-Felgen montiert. Dahinter blitzt der Lack von roten Bremssätteln durch. Optische Details sind die abgedunkelten Gehäuse der vorderen Scheinwerfer, Embleme an den vorderen Kotflügeln und eine schwarze Dekorleiste zwischen den Rückleuchten. Auch die Schriftzüge am Heck und der Rahmen des Kühlergrills sind schwarz, ebenso – unabhängig von der Auswahl aus vier Lackierungen – das Dach mitsamt A-Säulen und Kappen der Außenspiegel.

Wie sportlich ist der Fabia 130?

Unsere ersten Testfahrten mit dem dynamischen Kleinwagen finden im Süden Spaniens statt. Höchstgeschwindigkeit „Nullhundert“ bleiben dieses Mal noch theoretische Werte. Kurvige Landstraßen und Kreisverkehre erlauben es jedoch, dem Fahrverhalten des Fronttrieblers nachzuspüren. Trotz ausgeschalteter Antriebsschlupfregelung bringt der Fabia, auch bei Nieselregen, seine Kraft ohne Verluste auf die Straße. Trotz der Mehrleistung bliebt das maximale Drehmoment von 250 Newtonmetern, die ab 1.500 U/min anliegen, im Vergleich zur Ausgangsbasis unverändert – auch der Fabia 130 zieht damit stets kompetent über die Vorderachse. Auch bei schwerem Gasfuß in Kurven ist der Tscheche erst spät und nach einer fühlbaren Ankündigung zum Untersteuern zu überreden. Bei allem Sportsgeist bleibt der Fabia auch im Sport-Trimm ein voll alltagstaugliches Auto für Jedermann. Das Ansprechverhalten der Lenkung lässt sich mit der Wahl des Fahrmodus beeinflussen.

Wer aufgrund des sichtbaren Doppelendrohrs der Abgasanlage sportlichen Sound erwartet, geht leer aus. Außen und innen bleibt der 130er akustisch brav. Auch das Fahrwerk teilt nicht aus. Trotz der kürzeren Federwege und der großen Felgen bietet der Unterbau einen guten Komfort. Nur schnell aufeinanderfolgende Querfugen, beispielsweise auf Autobahnbrücken, bringen unnötige Bewegung in den Aufbau.

Der Normverbrauch steigt mit der Leistungssteigerung im Vergleich zum 1.5 TSI mit 150 PS um 0,3 auf 5,6 l/100 km. Im Rahmen des ersten Test-Tages bleibt uns keine Zeit, den Skoda Fabia 130 auf eine Verbrauchsrunde zu schicken und nachzutanken. Also glauben wir der Anzeige des Bordcomputers. Mit einigen fahrdynamischen Einlagen und der Rangierarbeit für die Fotos und das Video meldet das Display 7,4 l/100 km.

Was kostet der Fabia 130?

Ein günstiges Vergnügen ist der sportliche Jubiläums-Fabia, dessen Namen außerdem das Motorsport-Modell 130 RS erinnert, nicht. 35.530 Euro stehen – vor Beginn der Gespräche mit dem Verkaufsberater oder der Kalkulation von Leasing- bzw. Finanzierungsraten, in Preisliste und Konfigurator. Ein 150 PS starker Fabia Monte Carlo ist mit 31.060 Euro um 4.470 Euro niedriger kalkuliert.

Neben dem Leistungszuwachs und den umfangreichen Modifikationen an der Motor-Hardware bekommt man im Fabia 130 aber für das Geld auch eine umfangreichere Ausstattung mit dem Sportfahrwerk, roten Bremssätteln, Edelstahl-Pedalauflagen und Einstiegsleisten sowie die zusätzlichen Aerodynamik-Elemente und Embleme an der Karosserie. Eine Limitierung ist für den Skoda Fabia 130 nicht vorgesehen. Die Stückzahl dürfte sich über die wohl begrenzte Rest-Laufzeit der Baureihe ohnehin in Grenzen halten.

Warum kein RS?

Nicht nur beim Kernmodell der Marke, dem Octavia und beim SUV Kodiaq erfreuen sich die sportlichen RS-Modelle großer Beliebtheit, auch der kleine Fabia RS wurde früher gefeiert und gekauft.

Angesichts der vielen Änderungen, die Skoda am Fabia 130 im Vergleich zum Monte-Carlo-Modell mit 150 PS vorgenommen hat, ist es verwunderlich, warum man keine Neuauflage des Fabia RS gestartet hat. Am mangelnden Mut der Verantwortlichen in Mlada Boleslav dürfte es kaum liegen – gibt es hier vielleicht eine Konzernstrategie aus Wolfsburg, die keinen Hot-Hatch-Kleinwagen neben dem VW Polo GTI duldet?

Fazit

Skoda krönt die Fabia-Baureihe mit einem sportlichen Topmodell. Der Name ist Programm: Im Fabia 130 erstarkt der 1.5 TSI um 20 auf jetzt 130 kW, nach alter Währung 177 PS. Zur neuen Software gab es viele Änderungen am Motor und am Getriebe. Der starke Kleinwagen fährt sich souverän und dynamisch, ist aber auch als 130 kein wilder Haudrauf. Einer massenhaften Verbreitung dürfte der hohe Preis im Wege stehen. Das Gesamtpaket des Fabia 130 gefällt dennoch, aber wirft auch eine Frage auf: Warum gibt es keinen neuen Fabia RS?