Citroen C4 2025

Citroen C4 2025 Was kann das Kompakt-Facelift?

8:11 Min.

Der Citroën C4 fährt als Hybrid und Elektroauto mit einem Facelift vor. Alle Infos und Fahrbericht, auch als Video.

Vier Jahre ist die französische Marke Citroën mit dem aktuellen C4 in der Kompaktklasse vertreten und feiert dort große Erfolge. Europaweit ist die Baureihe hinter dem VW Golf 2023 das zweimeistverkaufte Modell im Segment gewesen.

Erster Check im Video

Der eigenwillige Stil des C4, der mehr SUV-Coupé-Crossover als schnöder Steilheck-Fünftürer ist und mit dem Zusatzbuchstaben X ein längeres Heck mit Stufenheck-Deckel trägt, kommt also gut an. Damit das so bleibt, frischt Citroën beide C4-Varianten jetzt auf und spendiert ihnen dabei ein neues Gesicht, das der aktuellen Designsprache der Marke entspricht.

Ganz so steil wie bei C3 und Berlingo steht die neue Front, die vom Concept Car Oli inspiriert ist, aber nicht. Neues Blech steht bei Facelifts selten auf der Tagesordnung, zu teuer sind die Investitionen in die entsprechenden Werkzeuge. Der C4 zeigt aber tatsächlich eine neue Motorhaube. An deren vorderem Rand ist die Aussparung für das Markenlogo jetzt rund, nicht mehr eckig wie zuvor.

Das neue Gesicht

Alle Ausstattungslinien haben jetzt LED-Scheinwerfer. Drei horizontale LED-Streifen zeigen das aktuelle Citroën-Gesicht, die Hauptscheinwerfer liegen jetzt flach unter der Motorhaube – und nicht mehr als einzelne Elemente unten im Stoßfänger.

Der fünftürige Citroën C4 bekommt zur Modellpflege auch weitgreifende Änderungen am Heck. Die Rückleuchten, durch eine schwarze Leiste mit ausgeschriebenem Markenschriftzug verbunden, nehmen die horizontale LED-Anordnung der vorderen Lichtspiele auf. Dabei ziehen sie sich nicht mehr an den Rand der Heckklappe. Zusammen mit dem schwarzen Spoiler über der Heckscheibe wirkt das neugestaltete C4-Heck breiter und niedriger als bisher.

Der Citroën C4 X, der erst 2023 zusätzlich ins Programm kam und sich vor allem in Südeuropa großer Beliebtheit erfreut, belässt es hinten beim neuen Markenlogo und einem leicht geänderten Innenleben der Rückleuchten.

Außerdem bringt das Facelift zwei neue Außenfarben („Manhattan Green“ ist auf den Fotos und im Video zu sehen) und ein neues Räderdesign. Die schwarzen Abdeckungen an den Seitenschwellern verzichten auf die an frühere Airbumb-Ideen erinnernde Aussparungen. Ausstattungsabhängig kann man hier (und im vorderen Stoßfänger) kleine farbige Clips zur Individualisierung des Autos anbringen.

Was ändert sich innen?

In den beiden höheren von drei Ausstattungslinien zieht ein größeres 7-Zoll-Display hinter dem Lenkrad ein. Der Infotainment-Monitor auf der hohen Mittelkonsole und das antiquierte Head-up-Display auf einer ausfahrbaren Scheibe bleiben unverändert. Ab 2025 soll das Navigationssystem bei den elektrisch angetriebenen Varianten um einen E-Routenplaner erweitert werden.

Die bequemen „Advanced Comfort“-Sitze, die es im Gegensatz zum gleichnamigen Flausch-Fahrwerk mit hydraulischen Anschlägen an beiden Enden der Stoßdämpfer auch künftig nicht im Basismodell gibt, wurden überarbeitet. Bei der ersten Sitzprobe gefallen die Sessel erneut mit ihrer weichen Polsterung. Leider bleibt es beim Kritikpunkt des arg kurzen Fußraums für den Fahrer. Im Fond bietet der C4 dafür einen klassengerechten Raum, das gilt auch fürs Gepäck: 380 Liter passen hinter die große Klappe des Fünftürers, 510 Liter schluckt der C4X.

Weiter vorne wurde das Handschuhfach vergrößert. Der Tablet-Halter vor dem Beifahrer entfällt mit dem Facelift, wodurch Raum für das größere Staufach geschaffen werden konnte.

Hybride und Elektro

Zum Markstart im Frühjahr 2025 gibt es den überarbeiteten Citroën C4 als Verbenner mit und ohne Hybridisierung und als Elektroauto. Der Mildhybrid kommt mit einem 1,2 Liter großen Dreizylinder-Benziner und 74 kW / 100 PS oder 100 kW / 136 PS Leistung, für die Schaltarbeit ist ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an Bord. Der Generator sorgt für zusätzlichen Schub beim Beschleunigen, er leistet 21 kW (28 PS) und bringt 55 zusätzliche Newtonmeter Drehmoment ins Spiel. Weiterhin gibt es den Benziner mit 130 und Achtstufen-Wandlerautomatik, der 96 kW / 131 PS leistet. Die reinen Verbrenner (PureTech 100 und 130) mit manuellem Getriebe werden aussortiert.

Der elektrische Citroën ë-C4 wird, wie gewohnt, in zwei Leistungsstufen angeboten. Mit 100 kW (136 PS) wird der Elektromotor aus einem 50 kW großen Akku bestromt. Die Reichweite liegt bei 360 Kilometern. Mit 420 Kilometern kommt der stärkere Elektro-Kompakte mit 115 kW (156 PS) etwas weiter, seinem 54 kWh großen Stromspeicher sei Dank. Die DC-Ladeleistung von 100 kW wurde nicht erhöht. Mit einem neuen Adapter soll der Citroën ë-C4 künftig per V2L (Vehicle-to-Load) auch externe Verbraucher mit Strom versorgen können.

Testfahrt im neuen C4

Wir starten zur ersten Testfahrt mit dem neuen Citroën C4, einem Fließheckmodell in der Motorisierung Hybrid 136. Der 1,2 Liter große Dreizylinder-Benziner leistet 100 kW / 136 PS; unterstützt wird der Verbrenner von einem Elektromotor mit 15,6 kW (21 PS). Nach dem Start lassen sich die ersten Meter rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei sowie geräuscharm zurücklegen. Schnell meldet sich aber der Benziner zum Dienst, wie das bei Mildhybriden halt so ist.

Einmal mehr fällt auf, dass der elektrifizierte Antrieb in den kleineren Modellen des Stellantis-Konzerns (der C4 basiert, wie u.a. auch Opel Corsa und Peugeot 208 auf der CMP-Plattform) harmonischer wirkt als bei größeren Fahrzeugen. Im C4 arbeitet der Dreiender gut gekapselt und wird selten laut, sofern man ihn nicht bei starker Beschleunigung die Drehzahlleiter hinaufjagt.

Das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, dessen Gehäuse auch den Elektromotor beherbergt, kann sich ein leichtes Ruckeln beim Anfahren nicht verkneifen. Unterwegs legt es die Zahnradpaarungen teils verzögert ein und will sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Der Fahrbericht im Video

Immerhin passt das zum Charakter des Citroën C4. Das „Advanced Comfort Fahrwerk“ mit hydraulischen Anschlägen an Zug- und Druckstufe bügelt Unachtsamkeiten im Straßenbau geflissentlich glatt. Die gleichnamigen Sitze mit extra dickter Schaumstoffschicht, die mit dem Facelift überarbeitet wurden, bieten eine weitere Weiche-Wolke-Schicht. „No Sports!“ redet Dir der C4 stets ein, erzieht somit schnell zu einer entspannten Fahrweise. Das dürfte doch für einen niedrigen Verbrauch sorgen, oder?

Die Route führt aus dem Umland der spanischen Stadt Barcelona heraus über Landstraßen und Autobahnen (Tempolimit 120 km/h), hinauf zum Montserrat. Es geht also bergauf, am Ende des Tages aber auch wieder hinunter ins Tal und ans Meer. Der Bordcomputer meldet einen nicht wirklich niedrigen Verbrauch von knapp über sechs Litern je 100 Kilometer – der WLTP-Normwert wird vom Hersteller mit 4,7 l/100 km angegeben.

Das neue 7-Zoll-Display hinter dem Lenkrad der höchsten Ausstattungslinie Max ist etwas besser ablesbar als das Modul in You und Plus mit 5,5 Zoll Bildschirmdiagonale – an der recht eingeschränkten Varianz von Anzeigen und Layouts ändert das größere Format jedoch nichts. Weiterhin nutzt das Head-up-Display eine kleine Kunststoffscheibe zur Anzeige der Informationen. Im Gegensatz zu anderen Systemen dieser Bauart hat man hier aber auch als großer Fahrer alles gut im Blick.

Beim Rangieren wird die Rücksicht auch weiterhin durch den Heckspoiler über der Scheibe leicht, aber nicht zu sehr, eingeschränkt. Gut, dass die Rückfahrkamera (serienmäßig ab der zweiten Ausstattungslinie Plus) beim Einlegen der entsprechenden Fahrstufe schnell zur Stelle ist.

Preise und Marktstart

Der überarbeitete Citroën C4 kommt im Frühjahr 2025 auf den Markt. Die Preise Weil die Basis-Benziner entfallen, gibt es keinen Einstieg mehr unter 20.000 Euro. Der Hybrid 100 ist ab 23.300 Euro zu haben, der günstigste Elektro-C4 hat einen Listenpreis von 31.900 Euro. Auch der überarbeitete C4 / ë-C4 wird in drei Ausstattungslinien angeboten werden. Sie tragen die bekannten Bezeichnungen You, Plus und Max.

Der hier gezeigte Testwagen ist ein Citroën C4 Hybrid 136 eDSC6 (so die vollständige Modellbezeichnung) in der Ausstattungslinie Max. Sie behinhaltet u.a. 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Assistenten für das Fernlicht und die Überwachung des toten Winkels, Rückfahrkamera, ein Navigationssystem und das größere Fahrer-Display. Der Listenpreis liegt bei 29.350 Euro. Die Lackierung in "Manhattan Green" kostet, inklusive dem schwarzen Dach als Zusatzoption, 1.100 Euro. Außerdem an Bord: Das Techno-Paket mit induktiver Smartphone-Ladeschale und Head-up Display für 800 Euro. Somit kommt dieses Exemplar auf einen Listenpreis von 31.250 Euro. Eine Sitzheizung ist dann noch nicht an Bord, sie kostet als Teil des Winter-Pakets weitere 400 Euro Aufpreis.

Fazit

Das Facelift des Citroën C4 bringt den Kompakten mit einer neuen Front auf die aktuelle Designlinie der Marke. Die neuen Formen, auch am Heck des Fünftürers, stehen dem in Madrid gebauten Franzosen gut. Die Änderungen im Cockpit beschränken sich auf ein neues Display hinter dem Lenkrad und überarbeitete Advanced-Comfort-Sitze.

Beim ersten Fahrtermin zeigt der überarbeitete Kompakte, dass er nichts von seinem komfortbetonten, entspannenden Wesen verloren hat. Der Hybridantrieb arbeitet gutmütig, der Verbrauch dürfte jedoch gerne noch etwas geringer ausfallen.

Text: Bernd Conrad
Bilder: Bernd Conrad