Wird der Hybrid sportlich? Premiere für den Nissan X-Trail Nismo.
Nismo, die Motorsport-Division des japanischen Autoherstellers Nissan, hat sich mit dem X-Trail zum zweiten Mal ein SUV der aktuellen Modellpalette vorgenommen. In Japan startet der Verkauf des Nissan X-Trail Nismo Ende September 2025.
Aero-Kit und Sportreifen
Optisch tritt die Sport-Version des Mittelkasse-SUV potent auf. Neue Stoßfänger, am Heck mit Diffusor, Seitenschweller und die charakteristische rote Dekor-Line sind auf den ersten Blick als Nismo-Zutaten erkennbar. Die Anbauteile sollen nicht nur der Show dienen, sondern den Anpressdruck um 29 Prozent erhöhen. Neue 20-Zoll-Felgen sorgen für eine optimierte Kühlung der Bremsen, sie stecken in Michelin Pilot Sport EV Reifen. Außerdem wurde das Fahrwerk überarbeitet, neue Stoßdämpfer von Kayaba (KYB) sollen die Fahrdynamik ebenso verbessern wie den Komfort.
Der serielle Hybridantrieb des Nissan X-Trail, in der Allradversion e-Power e-4orce genannt, bekam im Nismo-Modell keine Leistungsspritze. Es bleibt also bei einer Systemleistung von 157 kW / 214 PS, die ein Dreizylinder-Benziner mit 158 PS und zwei Elektromotoren mit 150 kW (vorne) bzw. 100 kW (hinten) erwirtschaften. Die Softwaresteuerung des Allradantriebs wurde für den X-Trail Nismo überarbeitet, mehr Kraft wird nun über die Hinterachse auf die Straße gebracht. Das soll auch helfen, Antriebseinflüsse in der Lenkung zu reduzieren.
Rote Dekorelemente sorgen auch im ansonsten unveränderten Cockpit des SUV für optische Dynamik. Auf der Mittelkonsole ist der Nismo-Schriftzug angebracht. Als Alternative zu den Seriensitzen mit schwarzen Lederbezügen wird es rot-schwarze Recaro-Sportsitze mit integrierten Kopfstützen geben.
Der Nissan X-Trail Nismo dürfte nicht nur in Japan, sondern auch in weiteren asiatischen Märkten das Modellprogramm erweitern. Über einen Export nach Europa und damit auch nach Deutschland ist nichts bekannt, ein Marktstart bei uns erscheint unwahrscheinlich.
Probefahrt Ariya Nismo

Der X-Trail Nismo ist nicht das erste SUV, das den stolzen Zusatznamen trägt. Auch der elektrische Ariya ist als Nismo-Version erhältlich. Im Gegensatz zum X-Trail bekommt das Elektroauto neben dem optischen Nismo-Ornament aber auch mehr Leistung. Nachdem die Evolve+ Pack – Variante mit zwei E-Maschinen und 290 kW (394 PS) bei uns nicht mehr angeboten wird, liegt der Ariya Nismo mit 320 kW (435 PS) deutlich über dem zweitstärksten Modell der Baureihe, dem Ariya Evolve 4x4 mit 225 kW (306 PS).
Vor einigen Wochen konnten wir erste Testkilometer mit dem Nissan Ariya Nismo sammeln. Bei den Probefahrten auf einem abgesperrten Testgelände in Frankreich, die im Rahmen einer Veranstaltung zur Wahl des „World Car Award“ (WCOTY) stattfanden, zeigte der Ariya Nismo eine mehr als ausreichende Längsdynamik. Fahrwerk und Lenkung erlaubten auch die eilige Hatz durch Kurven und Schikanen. Das hohe Gewicht des Elektro-SUV kann sich aber nicht verstecken, zudem bieten die bequemen Sitze nur durchschnittlichen Seitenhalt.
Fazit

Der Nissan X-Trail Nismo macht optisch auf dicke Hose, optional können zudem mutmaßlich haltstarke Recaro-Sportsitze geordert werden. Der serielle Hybridantrieb, bei Nissan e-Power genannt, bleibt aber unverändert. Ob es also eher ein Nismo-Paket ist, oder ob die Änderungen an der Allradsteuerung und am Fahrwerk wirklich ein sportlicheres Fahren ermöglichen, können wir aus der Ferne nicht ausprobieren. Der X-Trail Nismo kommt nur in Asien in den Verkauf.
Bei uns bieten die Japaner mit dem Ariya Nismo eine sportliche Topversion ihres Elektro-SUV an. Mit 320 kW (435 PS) geht dieser Nissan erwartungsgemäß zügig geradeaus (zumindest bis zur bei 200 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit), wird aber nicht zum Sportwagen.
Im Video: Langzeit-Test Nissan X-Trail e-Power e-4orce