Urlaubsreise mit dem Auto

Urlaubsreise mit dem Auto Sicher und entspannt in die Ferien

8:01 Min.

Dachbox und Fahrradträger erweitern die Möglichkeiten: So fährt man gut mit dem Auto in den Urlaub!

Der Sommer ist fast da, der Urlaub kann kommen! Und dabei spielt das Auto als Reisemittel für viele die größte Rolle. Stetig steigende Preise für Flugtickets und die komplizierte Planung von Bahnreisen über die Grenzen Deutschlands hinaus machen den eigenen Pkw für die Fahrt in die Ferien noch interessanter. Und ganz ehrlich: Wo kann man sonst nicht nur die Familie, sondern auch viel Gepäck bis hin zum Lieblings-Kuscheltier und dem aufblasbaren SUP-Bord mitnehmen? Oder auch die Fahrräder?

Wer sich beim Packen nicht nur auf das Kofferraumvolumen des Autos beschränken will, der findet im Zubehör der Hersteller oder im Fachhandel viele praktische Transportlösungen.

Transport von Fahrrädern

Der Transport von Fahrrädern auf dem Dach ist meist wenig praktikabel – man muss die Velos ja irgendwie da hochbekommen! Einfach gestaltet sich die Mitnahme der Räder am Heck. Neben Trägersystemen für die Heckklappe gibt es auch Lösungen zum Transport auf der Anhängerkupplung. Der entsprechende Haken am Auto ist dafür eine Voraussetzung.

Neben der Anhängelast, die aussagt, wie schwer ein Wohnwagen oder sonstiger Hänger hinter dem Auto sein darf, ist die Stützlast des Fahrzeugs ein wichtiger Wert für Fahrradfreunde. Sie sollte nicht zu knapp bemessen sein, denn neben dem Eigengewicht des Trägers kommen ja weitere Kilos dazu – vor allem bei E-Bikes, die teilweise echte Schwergewichte sind. Je nach Bedarf gibt es Fahrradträger für ein, zwei oder mehr Räder.

Da das Kennzeichen des Autos verdeckt wird, ist die Montage eines weiteren Nummernschilds am Fahrradträger Vorschrift. Eine Zulassungs- oder Prüfplakette ist nicht nötig, beides ist ja am Auto zu sehen. Man kann also bei einem Schildermacher (meist im Umfeld von Zulassungsstellen zu finden) oder im Internet ein Kennzeichen bestellen, dass – logischerweise – der Zulassung des Autos entspricht.

Dachbox und Co. im Video

Bei der Wahl des Fahrradträgers ist eine Beratung im Fachhandel oder im Autohaus von Vorteil. So kann man auch ausprobieren, ob beispielsweise die breiten Reifen eines Mountainbikes in die Schienen passen. Zudem kann man sich die sichere Arretierung der Räder und den Diebstahlschutz zeigen lassen. Neben dem schwedischen Unternehmen Thule zählt auch Uebler zu den Platzhirschen im Markt der Fahrradträger.

Und was ist, wenn man mal ans Gepäck muss, während der Fahrradträger auf der Anhängerkupplung sitzt? Keine Sorge, die meisten Modelle haben eine einfach zu handhabende Klapp-Funktion und halten das Gewicht dann auch im schrägen Zustand sicher fest. Vor Fahrtantritt muss der Träger aber wieder aufrecht stehen und in der Arretierung einrasten. Über den Stromanschluss an der Anhängerkupplung werden die zusätzlichen Rückleuchten mit Energie versorgt. Vor dem Start einer Fahrt sollte man die korrekte Funktion von Blinker, Rücklicht und Bremsleuchten prüfen. Wer keine zweite Person um Hilfe bitten kann, der kann das Auto vor einem Schaufenster platzieren und die Lichtfunktion im Rückspiegel checken.

Im Internet sollte man sich über die Regularien im jeweiligen Transit- und Reiseland informieren. Beispielsweise kann die Montage einer Warntafel nötig sein. In der Gebrauchsanweisung des Fahrradträgers ist die Tempoempfehlung des Zubehör-Herstellers zu finden. Grundsätzlich sollte man mit einem Fahrradträger auf der Anhängerkupplung nicht schneller als 130 km/h fahren.

Dachbox

Dachboxen gibt es in verschiedenen Größen mit bis zu über 500 Litern Extra-Ladevolumen.

Das Kofferraumvolumen lässt sich mit einer Dachbox massiv erweitern. Sie wird auf dem Querträger für die Dachreling oder einem Dachgepäckträger montiert, die entsprechenden Vorrichtungen zur Arretierung werden mit jeder Dachbox mitgeliefert.

Vor dem Packen sollte man sich Gedanken über die Verteilung machen. Für mehr Fahrsicherheit sollte der Schwerpunkt eines Autos immer möglichst weit unten sein. Große, schwere Koffer wandern also in den Kofferraum, am besten vorne an die Rücksitzlehne. Leichteres Gepäck kommt in die Dachbox, beispielsweise Sporttaschen. Mit Gurten lässt sich die Ladung in der Box sicher arretieren.

Vor dem Kauf des Zubehörs sollte man sich Gedanken über das eigene Nutzverhalten machen. Nicht nur für „Bordsteinparker“ (egal, ob zuhause oder im Urlaun) bietet sich ein Modell an, das man auf beiden Seiten öffnen kann. Auch mit montierter Dachbox sollte man sich an ein selbst auferlegtes Tempolimit von 130 km/h halten. Außerdem empfiehlt sich ein Erinnerungs-Aufkleber im Cockpit. Die zusätzliche Höhe des Autos macht oft die Einfahrt in Parkgaragen unmöglich. Auch für den zweiten Kofferraum auf dem Dach des Autos gilt: Die Montage sollte man in Ruhe üben. Zu den Anbietern von Boxen gehören Thule und Kamei, ein breites Angebot gibt es aber auch oft im Zubehör-Katalog der Autohersteller. Übrigens: Wer eine Anhängerkupplung am Auto hat und keinen Fahrradträger (oder einen Wohnwagen) mit in den Urlaub nehmen möchte, der kann auch Gepäck-Boxen zur Montage am Heck-Haken des Autos nutzen.

Kühlbox an Bord

Ideale Platzausnutzung: Eine Kühlbox für den hier unbesetzten Mittelplatz im Fond.

Der Reiseproviant bleibt in einer Kühlbox länger frisch. Wer zu viert im Auto verreist, der wählt idealerweise eine Box für den Mittelplatz im Fond (siehe Video). Sie ist gleichermaßen Armlehne und mobiler Kühlschrank. Strom wird in den meisten Fällen über einer 12-Volt-Steckdose im Auto (Interieur oder Kofferraum) gezogen.

Die Box sollte für die große Reise nicht nur mit Schokoriegeln und zuckerhaltigen Softdrinks gefüllt werden. Wasser, Saftschorlen und leichte Snacks fördern die Aufmerksamkeit des Fahrers, da sie den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr weniger abrupt abfallen lassen.

Tempolimit und Verkehregegeln

Vor Fahrtantritt sollte man sich über Verkehrsregeln, Maut und Tempolimits im Ausland informieren.

Spätestens, wenn das Reisegepäck im, auf und am Auto verstaut ist, sollte man sich über die Verkehrsregeln in allen Ländern, in denen man unterwegs ist, informieren. Wo muss Autobahnmaut bezahlt werden? Kann man eine Vignette vorab bestellen oder gibt es eine streckenabhängige Nutzungsgebühr? Muss man auch tagsüber mit Abblendlicht fahren? Und welches Tempolimit gilt?

Hier die Tempolimits auf Landstraßen und Autobahnen in ausgewählten Reise- und Transitländern Europas:

  • Belgien: 70 km/h Landstraße / 120 km/h Autobahn
  • Dänemark: 80 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Frankreich: 80 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Italien: 90 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Kroatien: 90 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Niederlande: 80 km/h Landstraße / 100 – 130 km/h Autobahn
  • Norwegen: 80 km/h Landstraße / 80 km/h Autobahn
  • Österreich: 100 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Polen: 90 km/h Landstraße / 140 km/h Autobahn
  • Portugal: 90 – 100 km/h Landstraße / 120 km/h Autobahn
  • Schweden: 70 – 110 km/h Landstraße / 90 – 120 km/h Autobahn
  • Schweiz: 80 km/h Landstraße / 120 km/h Autobahn
  • Serbien: 80 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Spanien: 90 km/h Landstraße / 120 km/h Autobahn
  • Tschechien: 90 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn
  • Ungarn: 90 km/h Landstraße / 130 km/h Autobahn

Der Testwagen

Der Skoda Kodiaq ist ein geräumiges Familien-SUV. Optionak gibt es ihn auch mit sieben Sitzen.

Zum Test mit Fahrradträger auf der Anhängerkupplung und einer Dachbox sind wir mit dem Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 unterwegs. Als Fünfsitzer hat das geräumige SUV ein Kofferraumvolumen von über 900 Litern. Auch das kann für den Familienurlaub zu knapp werden, weshalb der zusätzliche Stauraum auf dem Dach vor allem bei Familien höchst willkommen ist. Die hier auf den Fotos und im Video gezeigte Box bietet ein zusätzliches Volumen von über 500 Litern.

Der Skoda Kodiaq hat nicht nur eine Anhängelast von 2,3 Tonnen, sondern mit 100 Kilogramm eine recht hohe Stützlast. Damit eignet er sich zum Transport von mehreren Fahrrädern auf der Anhängerkupplung, auch von schweren E-Bikes. Wie die Dachbox stammt auch der Fahrradträger, der auf der ausklappbaren Kupplung des Kodiaq sitzt, aus dem Zubehör-Programm von Skoda. Beide Transporthelfer stammen vom Spezialisten Thule.

Wichtig: Nach der Reise sollten alle An- und Abbauten wieder vom Auto entfernt werden. Dachbox und Co. erhöhen den Luftwiederstand des Autos und damit den Verbrauch – egal, ob es sich um einen Verbrenner oder ein Elektroauto handelt.

Fazit

Gut vorbereitet und sicher gepackt: So können die Ferien schon auf der Anreise beginnen.

Mit einer Dachbox und einem Fahrradträger lässt sich die Gepäck-Kompetenz eines Autos für die Urlaubsreise deutlich ausbauen. Zur Vorbereitung der Fahrt in die Ferien gehört die Probe-Montage des Zubehörs. Dann beginnt die schönste Zeit des Jahres mit Sicherheit schon ganz entspannt auf der Anreise.

Technische Daten
Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4x4 Selection

Antriebsart
Diesel
Antrieb
Allradantrieb
Hubraum
1.968 ccm
Anzahl und Bauform Zylinder
4 in Reihe
Maximale Leistung kW / PS
142 kW / 193 PS
Max. Drehmoment
400 Nm bei 1.750 - 3.250 U/min
Getriebe
7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Tankinhalt
58 Liter
Beschleunigung 0-100 km/h
7,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit
220 km/h
Norm-Verbrauch auf 100km
6,0 - 6,4 Liter
Verbrauch real auf 100km
8,3 Liter (mit Dachbox und Fahrradträger)
Kofferraumvolumen
910 - 2.105 Liter
Leergewicht
1.820 kg
Anhängelast (gebremst)
2.300 kg
Stützlast
100 kg
Dachlast
75 kg
Länge / Breite / Höhe
4.758 / 1.864 / 1.659 mm
Basispreis Baureihe
42.990 Euro
Basispreis Modellvariante
50.700 Euro
Testwagenpreis
62.430 Euro
Text: Bernd Conrad
Bilder: Andreas Hof, Bernd Conrad